Gestern abend war ich in Bardowick zu einer Vorführung des Löschmittels Firesorb.
Hans-Peter von Rescue3000 führte das Löschmittel auf dem Gelände der Deponie in Bardowick vor. Als Brandobjekte kamen Autoreifen, Holz und Kunststoffabfälle ("Gelber-Sack-Müll") zum Einsatz.
Firesorb ist ein Löschmittelzusatz für Brände der Brandklasse A. Anders als bei herkömmlichen Schaummittel beruht die Verbesserung des Löscheffektes nicht auf der Reduzierung der Oberflächenspannung oder des Abschirmung des Feuers vor Sauerstoff.
Firesorb lässt das Wasser quasi aufquellen und verhindert das Ablaufen des Wassers. Das so entstehende Gel kann auch im Vorfeld aufgetragen werden, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern.
Autoreifen. Der rechte Stapel ist bereits mit Firesorb "eingegelt".
Holzhaufen
Kunststoffabfälle. Die linke Seite des Ballens wird gerade "eingegelt".
Zum Aufbringen von firesorb können unterschiedliche Methoden verwandt werden:
Werkzeugauswahl (v.l.): Handlöscher, Firesorbkanister, Handrohr mit eingebautem Zumischer und Kanister, Z-Zumischer.
Neben gebrauchsfertigen Mischungen in tragbaren Löschgeräten kann firesorb auch über konventionelle Z-Zumischer (hier sollte allerdings wegen der hochen Viskosität die Rückschlagkugel gegen ein Scheibenventil getauscht werden) und normale Strahlrohre (Hohlstrahlrohre oder Mehrzweckstrahlrohre) oder in Strahlrohre integrierte Zumischer ausgebracht werden.
Da im Gegensatz zu Schaum keine Luft eingemischt wird, ist die Wurfweite gegenüber dem Wassereinsatz ungefähr gleichbleibend.
Bei den vorbehandelten Reifen zeigte sich schon beim Anzünden eine Wirkung von firesorb: Gegenüber den unbehandelten Reifen dauerte es deutlich länger die Reifen in Brand zu setzen. Die im Reifen eingebauten Stahldrähte glühten bereits bevor der Reifen in Brand geriet.
Ähnliches zeigte sich auch bei den Kunststoffabfällen:
Die linke Hälfte des Kunststoffballens war vorbehandelt und bot den Flammen ohne weiteres Aufbringen von Wasser oder Firesorb rund eine Viertel Stunde Widerstand.
Eingesetzt als Löschmittel zeigte sich eine deutlich gesteigerte Effektivität gegenüber reinem Wassereinsatz. In kurzer Zeit brach das Feuer zusammen.
Durch Steigerung der Zumischrate steigt die Haftfähigkeit des Gels, das dann auch an senkrechten Flächen haftet.
Alle Bilder in einer Fotostrecke
Samstag, 22. September 2007
Dienstag, 18. September 2007
Challenge 2007 - Bericht
Ein anstrengendes Wochenende liegt hinter mir...
Sehr nette Leute (Gruß an die Crew von LF "Hamburger") kennengelernt, toll vorbereitete Verletztendarsteller versorgt und gerettet, viele Autos beschädigt, zwei lange Autofahrten gehabt und Köln ein bißchen kennengelernt.
Die Wahl der Kleidung war genau die Richtige: Man braucht keine schwere Brandschutzkleidung für einen VU (ausser dem Brandschutzposten vielleicht), der leichte Helm (mein Bullard H2000) war angenehm zu tragen, die neue Schutzbrille hat sich auch gelohnt.
Am Samstag morgen ging es mit einigen Vorträgen los. Den Anfang machte Jan Südmersen,
der über die "Einsatztaktik bei VU" berichtete.
Dr. Friedrich brachte den Zuhörern (zum Großteil IMHO Feuerwehrler) die notfallmedizinische Sicht eines VUs näher. Interessant, dass Notärzte es ähnlich selten wie Feuerwehren mit schweren Verkehrsunfällen - also Polytraumen - zu tun haben. Dies trifft nämlich nur rund 2 % aller Einsätze der Notärzte zu.
Nicht übereinstimmen kann ich allerdings mit seiner These, dass der Notarzt Einsatzleiter eines VUs ist.
Anschließend berichtete Axel Topp über aktuelle Fahrzeugtechnologien.
Jörg Heck zeigte danach das "Crash Recovery System", eine Software mit der Einbauorte von Batterie(n), Airbags und Karosserieverstärkungen in Fahrzeugen dargestellt werden können.
Nach den Vorträgen folgte ein moderiertes Zerschneiden einer Mercedes R-Klasse (Bilderserie). Die Moderation übernahm Axel Topp von der BF Nürnberg. Irakli hat dazu ein Video veröffentlicht:
Link: sevenload.com
Danach sammelten sich die Teilnehmer des Einsatztrainings an ihren Fahrzeugen und bereiteten sich auf die folgenden Aufgabe vor. Für meine Gruppe bedeutete dass erstmal sich kennenzulernen. Neben Irakli und mir waren Teilnehmer aus Berlin, der Schweiz, Köln, Spenge und der Wedemark dabei.
Unser Fahrzeug war ein Vorführfahrzeug von Rosenbauer, ein LF20/16, dass um einige TH-Beladung, natürlich Lukas-Komponenten, ergänzt wurde.
Unsere erste Einsatzlage war ein Zusammenstoß zweier PKW mit drei verletzten Personen, darunter ein Baby. Auch wenn die Verletzungen nur (allerdings sehr gut) vorgetäuscht waren, nicht unbedingt angenehm.
Nach ehrlicher und offener Manöverkritik (hat man selten) ging es zurück in den Bereitstellung.
Der nächste Einsatz war ein Auffahrunfall eines Rollerfahrer auf einen PKW. Der Rollerfahrer flog durch die Heckscheibe in den PKW. Zu allem Überfluß war der PKW vorher gegen einen Baum gefahren, der daraufhin auf den PKW stürzte.
Abends folgte eine kurze Erkundung der Kölner Innenstadt.
Der Sonntag begann mit einem PKW in Seitenlage, der ungeglücklich vor einer Betonwand lag. Danach folgte ein kräftiger junger Mann mit einer Pfählungsverletztung und einem bissigen Hund auf dem Beifahrersitz. Nachdem der Hund mittels Leinen gefangen und an den nächsten Baum gebunden war und Dach, Lenkrad und Tür entfernt waren, konnten wir nach der Schaffung einer dritten Tür den Fahrer samt Sitz aus dem Fahrzeug befreien.
Als große Abschlußübung der Challenge kam es zu einer Massenkrambolage mit einem MANV (einem Massenanfall Verletzter), bei der alle Teilnehmer des Einsatztrainings zusammenarbeiten mussten.
Meine Fotos
feuerwehr-weblog.de Challenge 2007 Fotostrecke
feuerwehr-weblog.de Bericht Challenge Samstag Vormittag
Weitere Bilder:
svenmotz.de
creativ-feuer.de
Sehr nette Leute (Gruß an die Crew von LF "Hamburger") kennengelernt, toll vorbereitete Verletztendarsteller versorgt und gerettet, viele Autos beschädigt, zwei lange Autofahrten gehabt und Köln ein bißchen kennengelernt.
Die Wahl der Kleidung war genau die Richtige: Man braucht keine schwere Brandschutzkleidung für einen VU (ausser dem Brandschutzposten vielleicht), der leichte Helm (mein Bullard H2000) war angenehm zu tragen, die neue Schutzbrille hat sich auch gelohnt.
Am Samstag morgen ging es mit einigen Vorträgen los. Den Anfang machte Jan Südmersen,
der über die "Einsatztaktik bei VU" berichtete.
Dr. Friedrich brachte den Zuhörern (zum Großteil IMHO Feuerwehrler) die notfallmedizinische Sicht eines VUs näher. Interessant, dass Notärzte es ähnlich selten wie Feuerwehren mit schweren Verkehrsunfällen - also Polytraumen - zu tun haben. Dies trifft nämlich nur rund 2 % aller Einsätze der Notärzte zu.
Nicht übereinstimmen kann ich allerdings mit seiner These, dass der Notarzt Einsatzleiter eines VUs ist.
Anschließend berichtete Axel Topp über aktuelle Fahrzeugtechnologien.
Jörg Heck zeigte danach das "Crash Recovery System", eine Software mit der Einbauorte von Batterie(n), Airbags und Karosserieverstärkungen in Fahrzeugen dargestellt werden können.
Nach den Vorträgen folgte ein moderiertes Zerschneiden einer Mercedes R-Klasse (Bilderserie). Die Moderation übernahm Axel Topp von der BF Nürnberg. Irakli hat dazu ein Video veröffentlicht:
Link: sevenload.com
Danach sammelten sich die Teilnehmer des Einsatztrainings an ihren Fahrzeugen und bereiteten sich auf die folgenden Aufgabe vor. Für meine Gruppe bedeutete dass erstmal sich kennenzulernen. Neben Irakli und mir waren Teilnehmer aus Berlin, der Schweiz, Köln, Spenge und der Wedemark dabei.
Unser Fahrzeug war ein Vorführfahrzeug von Rosenbauer, ein LF20/16, dass um einige TH-Beladung, natürlich Lukas-Komponenten, ergänzt wurde.
Unsere erste Einsatzlage war ein Zusammenstoß zweier PKW mit drei verletzten Personen, darunter ein Baby. Auch wenn die Verletzungen nur (allerdings sehr gut) vorgetäuscht waren, nicht unbedingt angenehm.
Nach ehrlicher und offener Manöverkritik (hat man selten) ging es zurück in den Bereitstellung.
Der nächste Einsatz war ein Auffahrunfall eines Rollerfahrer auf einen PKW. Der Rollerfahrer flog durch die Heckscheibe in den PKW. Zu allem Überfluß war der PKW vorher gegen einen Baum gefahren, der daraufhin auf den PKW stürzte.
Abends folgte eine kurze Erkundung der Kölner Innenstadt.
Der Sonntag begann mit einem PKW in Seitenlage, der ungeglücklich vor einer Betonwand lag. Danach folgte ein kräftiger junger Mann mit einer Pfählungsverletztung und einem bissigen Hund auf dem Beifahrersitz. Nachdem der Hund mittels Leinen gefangen und an den nächsten Baum gebunden war und Dach, Lenkrad und Tür entfernt waren, konnten wir nach der Schaffung einer dritten Tür den Fahrer samt Sitz aus dem Fahrzeug befreien.
Als große Abschlußübung der Challenge kam es zu einer Massenkrambolage mit einem MANV (einem Massenanfall Verletzter), bei der alle Teilnehmer des Einsatztrainings zusammenarbeiten mussten.
Meine Fotos
feuerwehr-weblog.de Challenge 2007 Fotostrecke
feuerwehr-weblog.de Bericht Challenge Samstag Vormittag
Weitere Bilder:
svenmotz.de
creativ-feuer.de
Dienstag, 11. September 2007
Neue Wettbewerbsbestimmungen in Niedersachsen
Über den Sinn von Wettbewerben in der bisher üblichen Art und Weise kann sich streiten, allerdings bewegen sie die Feuerwehren dazu sich praktisch mit ihren Gerät zu beschäftigen und ein wenig an der Vorschrift entlang zu handeln. (Das "ein wenig" erklärt sich dann, wenn man eine "Wettkampfwehr" sieht, die plötzlich auf eine Änderung der Anforderung trifft (fünf statt nur vier Saugschläuchen z.B.)... Das kann durchaus zu Überraschungen führen ;-) )
Im schönen Niedersachsen gibt es ab dem nächsten Jahr neue Bestimmungen für die Durchführung. Eine kurze Zusammenfassung liefert www.kfv-dan.de in einem Bericht über den Landeswettbewerb letztes Wochenende in Stadthagen:
"Im Anschluss der Wettbewerbe wurde die neue Wettbewerbsübung durch die Feuerwehr Oyten vorgestellt. Diese Übung die der neuen Feuerwehrdienstvorschrift 3 angepasst wurde tritt ab nächstes Jahr in Kraft. Die Menschenrettung durch den Angriffstrupp fällt weg. Dieser Trupp muss nun den zweiten und vierten Zeittakt absolvieren. Als Sonderprüfung ist keine Menschenrettung mehr aus dem PKW, sondern es müssen verschiedene Knoten angelegt werden. In Zukunft wird es auch keine LF- bzw. TS- Wertung mehr geben, sondern es soll getrennt werden in Wasserführende Fahrzeuge und nicht Wasserführende Fahrzeuge. Einzelheiten hierzu werden rechtzeitig den Feuerwehren noch mitgeteilt."
Die neuen Bestimmungen als Download gibt es irgendwann bestimmt auf der Seite des Landesfeuerwehrverbandes.
Im schönen Niedersachsen gibt es ab dem nächsten Jahr neue Bestimmungen für die Durchführung. Eine kurze Zusammenfassung liefert www.kfv-dan.de in einem Bericht über den Landeswettbewerb letztes Wochenende in Stadthagen:
"Im Anschluss der Wettbewerbe wurde die neue Wettbewerbsübung durch die Feuerwehr Oyten vorgestellt. Diese Übung die der neuen Feuerwehrdienstvorschrift 3 angepasst wurde tritt ab nächstes Jahr in Kraft. Die Menschenrettung durch den Angriffstrupp fällt weg. Dieser Trupp muss nun den zweiten und vierten Zeittakt absolvieren. Als Sonderprüfung ist keine Menschenrettung mehr aus dem PKW, sondern es müssen verschiedene Knoten angelegt werden. In Zukunft wird es auch keine LF- bzw. TS- Wertung mehr geben, sondern es soll getrennt werden in Wasserführende Fahrzeuge und nicht Wasserführende Fahrzeuge. Einzelheiten hierzu werden rechtzeitig den Feuerwehren noch mitgeteilt."
Die neuen Bestimmungen als Download gibt es irgendwann bestimmt auf der Seite des Landesfeuerwehrverbandes.
Machs Dir selbst
Wer schon immer ein eigenes Boot haben wollte, aber nie das Geld dafür hatte, dem kann jetzt geholfen werden:
Einfach selbst bauen!
Kein Problem mit der Anleitung der "Zeit", Aufwand: einige Stunden, Kosten: schlappe 50 Euro.
Dann mal los:
Zeit Wissen
Einfach selbst bauen!
Kein Problem mit der Anleitung der "Zeit", Aufwand: einige Stunden, Kosten: schlappe 50 Euro.
Dann mal los:
Zeit Wissen
Freitag, 7. September 2007
Schnipp Schnapp in Köln
Eigentlich wollte ich am 14. und 15. September nach Gifhorn um die Gifhorner Rettungstage zu besuchen, aber es kam anders...
Durch ein Gewinnspiel beim Feuerwehr Weblog habe ich die tolle Gelegenheit am nächsten Wochenende bei der Challenge 2007 an einem zweitägigem Einsatztraining teilzunehmen.
"Im Gegensatz zu konventionellen Trainingskonzepten stellt die CHALLENGE 2007 ein extrem herausforderndes und effizientes Trainingserlebnis für die Rettungskräfte unter sehr realitätsnahen Bedingungen dar." challenge2007.de
Klingt schon mal gut. Ich freue mich drauf und werde natürlich hier berichten.
Die Vorbereitungen laufen schon mächtig, Hotel ist gebucht, Einsatzkleidung ist auch schon geplant und eine neue Schutzbrille (die Alte ist leider etwas lediert) hab ich mir auch zugelegt:
BTW: Gekauft bei Grube im Ladengeschäft
Die gelbe Farbe sorgt für eine Wahrnehmung des Kontrastes.
Durch ein Gewinnspiel beim Feuerwehr Weblog habe ich die tolle Gelegenheit am nächsten Wochenende bei der Challenge 2007 an einem zweitägigem Einsatztraining teilzunehmen.
"Im Gegensatz zu konventionellen Trainingskonzepten stellt die CHALLENGE 2007 ein extrem herausforderndes und effizientes Trainingserlebnis für die Rettungskräfte unter sehr realitätsnahen Bedingungen dar." challenge2007.de
Klingt schon mal gut. Ich freue mich drauf und werde natürlich hier berichten.
Die Vorbereitungen laufen schon mächtig, Hotel ist gebucht, Einsatzkleidung ist auch schon geplant und eine neue Schutzbrille (die Alte ist leider etwas lediert) hab ich mir auch zugelegt:
BTW: Gekauft bei Grube im Ladengeschäft
Die gelbe Farbe sorgt für eine Wahrnehmung des Kontrastes.
Samstag, 1. September 2007
Lange Wegstrecke
Heute bei Übungsdienst:
Wasserversorgung über lange Wegstrecke. Zur Verfügung standen ein LF16TS (600m B-Schlauch) und ein SW2000 (2000m B-Schlauch).
Wasserentnahmestelle offenes Gewässer und immer geradeaus.
Aufgeräumt musste danach natürlich auch.
Das Album mit allen Bildern gibt es hier.
Wasserversorgung über lange Wegstrecke. Zur Verfügung standen ein LF16TS (600m B-Schlauch) und ein SW2000 (2000m B-Schlauch).
Wasserentnahmestelle offenes Gewässer und immer geradeaus.
Aufgeräumt musste danach natürlich auch.
Das Album mit allen Bildern gibt es hier.
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